- grob
- unhöflich; ruppig; brüsk; rüpelhaft; rüde; ungeschliffen; ungehobelt; barsch; unflätig; unwirsch; ungalant; schroff; wie die Axt im Walde (umgangssprachlich); undeutlich; obskur; kryptisch; vage; dunkel; unübersichtlich; unspezifisch; suspekt; unpräzise; schwammig (umgangssprachlich); unscharf; in etwa; unklar; verdächtig; ungenau; rau; ausfallend; harsch; unsanft; unglimpflich; derb; gschert (bayr.) (österr.) (umgangssprachlich); ungehobelt (umgangssprachlich); ausfällig; roh; dickhäutig; abgebrüht; unempfindlich; mitleidlos; gefühlskalt; erbarmungslos; gleichgültig; unsensibel; taktlos; dickfellig (umgangssprachlich); abgestumpft; gefühllos; insensibel
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grob [gro:p] <Adj.>:1.a) von derber, rauer Beschaffenheit:grobes Leinen, Papier.b) nicht sehr fein (zerkleinert o. Ä.):grober Sand; der Kaffee ist grob gemahlen.c) ohne Feinheit (in seiner Form, Gestalt):sie hat grobe Hände; seine Gesichtszüge sind grob.2. nur auf das Wichtigste beschränkt:etwas in groben Zügen darstellen.3. (emotional) (in seinem Ausmaß) schlimm:ein grober Fehler, Irrtum; das war grobe Fahrlässigkeit.4. (abwertend)a) im Umgangston mit anderen ohne Feingefühl, barsch und unhöflich:er ist ein grober Kerl; grobe Worte, Späße; sein Ton ist furchtbar grob; jmdn. grob anfahren.Syn.: ↑ brüsk, ↑ derb, ↑ rau, ↑ rüde, ↑ ruppig (abwertend), ↑ schroff, ↑ unfreundlich, ↑ ungehobelt (abwertend).b) nicht sanft, sondern derb:jmdn. grob anfassen; sei doch nicht so grob, du tust mir ja weh!* * *
grob〈Adj.; grö|ber, am gröbs|ten〉
2. in großen Zügen, ohne Einzelheiten4. plump (Gesichtszüge)6. schwer, beschwerlich, mit Schmutz verbunden (Arbeit)7. stark, schlimm (Fehler)8. 〈Mar.〉 stark bewegt (See)● dazu kann ich nur \grobe Angaben machen ungefähre Angaben; die \groben Arbeiten im Haushalt; \grobe Ausdrücke, Reden, Wörter; \grobes Benehmen, Betragen; das ist \grober Betrug; \grobes Brot aus grobem Mehl gebackenes Brot; \grobe Fäden, Papiere, Säcke, Stoffe; \grobe Fahrlässigkeit; eine \grobe Feile; ich musste \grobes Geschütz (gegen ihn) auffahren zu starken Mitteln greifen, energische Maßnahmen anwenden; sie hat von der schweren Arbeit \grobe Hände bekommen; ein \grober Irrtum; ein \grober Kerl; einen Plan in \groben Linien, Umrissen festlegen ohne Einzelheiten; das ist eine \grobe Lüge, Unwahrheit; ein Mann fürs Grobe 〈a. fig.〉 jmd., der undankbare od. moralisch zweifelhafte Arbeiten erledigt; das ist ein \grober Missbrauch meines Vertrauens; \grobes Schuhwerk zum Wandern; \grobe See 〈Mar.〉; ein \grobes Sieb ein weitmaschiges; in \grobem Ton herrschte er mich an; \grober Unfug 〈Rechtsw.〉 strafbare Störung od. Gefährdung der äußeren öffentl. Ordnung durch Belästigung, Beunruhigung od. Gefährdung der Allgemeinheit; hier liegt ein \grobes Versehen vor; durch \grobes Verschulden; →a. Keil ● jmdn. \grob anfahren, behandeln; einen Gegenstand nur \grob bearbeiten; einen Stein \grob behauen mit kräftigem Gerät; jmdm. \grob kommen 〈umg.〉 unhöflich werden gegen jmdn.; etwas \grob sein gegen jmdn. ● \grob fahrlässig / grobfahrlässig handeln; \grob gehackt = grobgehackt; \grob gemahlen = grobgemahlen ● jmdn. aufs gröbste/Gröbste beschimpfen; er ist endlich aus dem Gröbsten heraus 〈umg.〉 hat das Beschwerlichste hinter sich; die Kinder sind aus dem Gröbsten heraus 〈umg.〉 sie brauchen nicht mehr ständig beaufsichtigt zu werden [<ahd. g(e)rob „dick, ungeschickt, unfein“; zu idg. *kreup- „Schorf“ mit Vorsilbe ge-]* * *
grob <Adj.; gröber, gröbste> [mhd. grop, ahd. g(e)rob, wahrsch. verw. mit ↑ groß in dessen urspr. Bed. »grobkörnig«]:1.a) in seiner Beschaffenheit derb, stark:-es Leinen, Papier;-er Draht;g. (zu einem groben Faden) gesponnenes Garn;b) nicht sehr, nicht so fein [zerkleinert o. Ä.]:-er Sand, Kies;ein -es (weitmaschiges) Sieb;der Kaffee ist g. gemahlen;g. gestreifte (mit breiten Streifen versehene) Markisen;c) (in Bezug auf Form, Aussehen) derb wirkend, ohne Feinheit:-e Gesichtszüge, Hände;-e (mit Schmutz verbundene) Arbeit.etwas in -en Umrissen, Zügen wiedergeben;das kostet uns im -en Durchschnitt zweihundert Euro pro Jahr;das entspricht nur ganz g. unseren Vorstellungen;es waren, g. gerechnet, g. geschätzt, 200 Leute anwesend;g. gesagt, gesprochen.3.a) schwerwiegend u. offensichtlich:ein -er Fehler, Irrtum;-e Lügen;eine -e Irreführung;-er Unfug (Rechtsspr.; ungebührliches Verhalten, das geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen, u. das damit die öffentliche Ordnung stört);g. fahrlässig handeln;sie hat die Vorschriften g. missachtet;<subst.:> das Gröbste haben wir wohl überstanden;☆ jmd. fürs Grobe [sein] (ugs.; jmd. [sein], der die weniger angenehme o. Ä. Arbeit übertragen bekommt: Charlie ist der Mann fürs Grobe);aus dem Gröbsten heraus sein (ugs.; das Schlimmste, die schwierigste Zeit [in einem bestimmten Ablauf] überstanden haben: ihre Kinder sind inzwischen aus dem Gröbsten heraus);b) heftig, stark:-e Windstöße;-e See (Seemannsspr.; Meer mit starkem Wellengang).4. (abwertend)a) im Umgangston mit anderen Menschen ohne Feingefühl, barsch u. unhöflich:ein -er Mensch;-e Worte, Späße;eine -e Antwort;sie wurde g. [zu ihm];jmdn. g. anfahren;jmdm. g. kommen (ugs.; in unhöflicher, zurechtweisender Weise etw. zu jmdm. sagen);b) nicht sanft, sondern derb:jmdn. g. anfassen;sei doch nicht so g., du tust mir ja weh!* * *
grob <Adj.; gröber, gröbste> [mhd. grop, ahd. g(e)rob, wahrsch. verw. mit ↑groß in dessen urspr. Bed. „grobkörnig“]: 1. a) in seiner Beschaffenheit derb, stark: -es Leinen, Papier; -er Draht; g. (zu einem groben Faden) gesponnenes Garn; b) nicht sehr, nicht so fein [zerkleinert o. Ä.]: -er Sand, Kies; ein -es (weitmaschiges) Sieb; Trockenmauern aus -em Feldgestein stützen die Terrassen (Frisch, Montauk 190); der Kaffee ist g. gemahlen; g. gestreifte (mit breiten Streifen versehene) Markisen; c) (in Bezug auf Form, Aussehen) derb wirkend, ohne Feinheit: sie hat -e Gesichtszüge, Hände; Ich hatte das Herz nicht, ihm zu sagen, ... dass ihr Gesicht g. sei, mit dicken Lippen und verkniffenen Augen (Schnabel, Marmor 22); -e (mit Schmutz verbundene) Arbeit. 2. nur auf das Allerwichtigste beschränkt, nicht ins Einzelne gehend; ungefähr; unscharf: etwas in -en Umrissen, Zügen wiedergeben; das kostet uns im -en Durchschnitt zweihundert Mark pro Jahr; Für Musikauswahl und Themen bekommen die Producer nur -e Vorgaben (Woche 7. 3. 97, 46); Wir empfinden Symmetrie bereits dann, wenn sich zwei Hälften lediglich g. entsprechen - wie beim Gesicht (natur 1, 1996, 41); es waren, g. gerechnet, g. geschätzt 200 Leute anwesend; g. gesprochen; Jeder Mensch soll atmen können ... das ist, g. gesagt, die Ordnung, die zu schaffen ist (Plievier, Stalingrad 345); <subst.:> Mit Folklore lässt sich im Groben das Repertoire ... umschreiben (NNN 9. 11. 85, 3). 3. a) schwerwiegend u. offensichtlich: ein -er Formfehler; -e Lügen; Sie haben sich der gröbsten Pflicht- und Ehrverletzung schuldig gemacht, die es gibt (Benrath, Konstanze 82); eine -e Irreführung; das war ein -er Irrtum; (Rechtsspr.:) g. fahrlässig handeln; sie hat die Vorschriften g. missachtet; -er Unfug (Rechtsspr.; ungebührliches Verhalten, das geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen, u. das damit die öffentliche Ordnung stört); <subst.:> das Gröbste haben wir wohl überstanden; *jmd. fürs Grobe [sein] (ugs.; jmd. [sein], der die weniger angenehme o. ä. Arbeit übertragen bekommt): Charlie ist beim britischen Geheimdienst der Mann fürs G. (Spiegel 6, 1982, 208); aus dem Gröbsten heraus sein (ugs.; das Schlimmste, die schwierigste Zeit [in einem bestimmten Ablauf] überstanden haben): sie sind mit dem Aufbau jetzt aus dem G. heraus; ihre Kinder sind inzwischen aus dem G. heraus; b) heftig, stark: -e See (Seemannsspr.; Meer mit starkem Wellengang); Immer neue Niederschläge wechselten mit -en Windstößen ab (A. Kolb, Daphne 152). 4. (abwertend) a) im Umgangston mit anderen Menschen ohne Feingefühl, barsch u. unhöflich: ein -er Mensch; -e Worte, Späße; eine -e Antwort; sie wurde g. [zu ihm]; jmdn. g. anfahren; jmdm. g. kommen (ugs.; in unhöflicher, zurechtweisender Weise etw. zu jmdm. sagen); b) nicht sanft, sondern derb: jmdn. g. anfassen; sei doch nicht so g., du tust mir ja weh!
Universal-Lexikon. 2012.